Schwanensee, dem 1876 ersten klassischen Ballett Tschaikowskys, liegen Motive volkstümlicher Legenden und Sagen zugrunde. Erst im Jahre 1895 gelang die bis heute richtungsweisende und als klassisch geltende Inszenierung der Choreographen L. Iwanow und M. Petipa im Marientheater St. Petersburg. Die tänzerische Darstellung realer menschlicher Gefühle fand ihre Entsprechung in der musikalischen Dramatik.
Der Choreograph Petipa lieferte Tschaikowsky äußerst detaillierte Ausarbeitungen der Ballettszenen, auf die der Komponist seine Partituren stützen konnte. Ihm verdanken wir auch die klassische Choreographie zu Dornröschen, das – ebenso wie Nußknacker – erst nach einer längeren Schaffenspause Tschaikowskys im Bereich dieses Genres Anfang der 1890er Jahre entstand.
Edward Serov, an der Moskauer Sweschnikow Chorlehranstalt und am Kiewer und Leningrader Konservatorium ausgebildet, steht in der Tradition der Dirigentenschule St. Petersburg/Leningrad. Eine Tradition, die die Architektur der Werke transparent macht und gleichzeitig ihren hohen expressiven Gehalt zeigt.
Seit 1988 leitet Serov das Philharmonische Orchester Wolgograd, das mit einem Durchschnittsalter von etwa 30 Jahren zu den jüngsten Orchestern Rußlands gehört. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Erstaufführungen von Werken russischer, amerikanischer, kanadischer, dänischer und holländischer Komponisten der Gegenwart. Seit Bestehen gastierte das Orchester bereits in vielen Städten Europas.