Zu den Werken
Franz Schuberts (1797-1828) dreisätzige, frühromantische Sonate für Arpeggione und Klavier stammt aus dem Jahr 1824 und wurde für das damals neue, auch „guitare d‘amour“ genannte, sechssaitige und in Quarten gestimmte Streichinstrument geschrieben. Das Werk wird häufig auch auf der Violine oder der Bratsche gespielt, allerdings ist der der Klang und der Tonumfang des Cellos naheliegender und wunderbar sanglich.
In das Jahr 1849 fallen beide Werke Robert Schumanns (1810-1856) der vorliegenden Einspielung: die Fantasiestücke op. 73 für Klarinette (oder Cello) und Klavier und die einzig original und allein für Violoncello und Klavier komponierten Fünf Stücke im Volkston op. 102. Dieses Jahr erlebte Schumann trotz der unerfreulichen Ereignisse und Lebensumstände der Revolutionzeit – aber doch im Bewusstsein, einer großen revolutionären Bewegung beizuwohnen – als „fruchtbarstes Jahr“ und vergleichsweise „glücklichste Zeit“.
Transkriptionen waren zu Johannes Brahms‘ Zeiten (1833-1897) nichts Ungewöhnliches. Die sechs Liedtranskriptionen für Violoncello und Klavier, die David Geringas und Tanja Schatz in ihren Konzerten gern als Zugaben spielten, erschienen 1896 also noch zu Lebzeiten des Komponisten bei seinem Verleger Simrock. Die ausgewählten Lieder umspannen den gesamten Schaffenskreis des Klavierliedes im Werkregister von Johannes Brahms vom ersten Liederopus bis zu den Liedern aus letzter Zeit.
Richard Strauss’ (1864-1949) Vater hatte in München ein Liebhaberorchester gegründet, in dem Richard schon mit 13 Jahren spielen durfte. Für dieses Ensemble entstanden einige Jugendwerke; für seinen Onkel, den Vernehmungsrichter Anton Ritter von Knözinger, der offenkundig recht gut Violoncello spielte, komponierte der Neunzehnjährige seine Romanze in F-Dur für Violoncello und Klavier (1883).