Auf ihrer Debut CD stellt sich das Duo mit dem klangvollen Namen Piacello mit Werken südamerikanischer Komponisten vor, denn seit Jahren ist es den beiden ein besonderes Anliegen, diese Musik in Europa zu verbreiten.
Die erst einmal veröffentlichte Deuxième Sonate von Heitor Villa-Lobos (1887-1959) ist ein frühes Werk des Komponisten aus dem Jahre 1916. Seine später so tiefe Verbundenheit mit der eigenen Folklore läßt die Sonate nur erahnen, doch zeichnet sie sich durch eine neue, ungewohnte Farbigkeit aus. Bemerkenswert, daß Villa-Lobos, der heute als der bedeutendste Komponist klassischer brasilianischer Musik angesehen wird, keinerlei akademische Ausbildung absolvierte, sondern Autodidakt war. Aus Opposition zog er dem regulären Studium 18- bis 25-jährig ein Wanderleben vor, um ein tieferes Verständnis für sein Heimatland und dessen Volksmusik zu erlangen.
Als argentinisches Pendant zu Villa-Lobos, aber eine Generation jünger, gilt Alberto Ginastera (1916-1983). Bereits in jungen Jahren sehr erfolgreich, ist das national folkloristische Element in der Musik für ihn von Beginn an eine Selbstverständlichkeit. Bedingt durch die Tatsache, daß Ginastera ein »langsam Schaffender« war, dessen Werke technisch ausgefeilt und vollendet sind, ist sein Gesamtwerk relativ klein. Bei der vorliegenden, in ihrer Modernität noch gemäßigten Rhapsodie, fällt es dem Hörer nicht schwer, sich die wilde Landschaft der argentinischen Pampas und deren Bewohner vorzustellen. Einem weiteren argentinischen Komponisten ist es zu verdanken, daß der Tango aus den Tanzsälen auf das Konzertpodium gelangen konnte – Astor Piazzolla (1921-1992). Das auf dieser CD eingespielte Werk Le Grand Tango präsentierte das Duo Piacello unter großer Anteilnahme am 4. Juli 1992, dem Todestag des Komponisten, beim internationalen Festival von Londrina. Eine Pressestimme in der Folha de Londrina schrieb dazu: »Das erste Mal in Londrina, stellt das Hamburger Duo einen der internationalen Höhepunkte dieser Saison dar.«
»These two young musicians are exellent artists who play in perfect ensemble and would grace any concert hall or concert society with their art and their presence.« (Prof. Dr. Norbert Brainin, Amadeus Quartett)